Vom 19. Jahrhundert bis zur Moderne
Das Montagsforum hat sich von Anfang an der Idee „Europa“ verschrieben. Dies geschah aus der Überlegung heraus, dass sich viele Entwicklungen aus einer europäischen Sicht besser erklären und auch verstehen lassen.
Das 19. Jahrhundert ist nun jene Epoche, in der sich ganz unterschiedliche Kräfte entwickeln, aufeinanderprallen und bis in unsere Zeit fortwirken. Großen Einfluss hatten – bis hin zum Kulturkampf – neue Ideen, die sich aber auch mit einer nie gekannten Flut an technischen Innovationen auseinandersetzen mussten. Dies gab diesem Jahr- hundert eine bislang unerreichte Dynamik.
Daher lassen wir das 19. Jahrhundert mit der Moderne enden. Von der klar abgegrenzten kunsthistorischen Epoche bis hin zur historischen, politischen oder klassischen Moderne lassen sich viele Deutungen für den Begriff „Moderne“ finden, aber immer wieder endet der Traum der Moderne in einer Katastrophe: Im Ersten Weltkrieg oder in der des Nationalsozialismus.
Gerade im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert ist Wien Dreh- und Angelpunkt eines faszi- nierenden Kultur- und Geisteslebens mit europäischer Bedeutung. Diese Entwicklung wäre ohne die ganz unterschiedlichen Nationalitäten, die sich alle in der Habsburgermetropole trafen, undenkbar gewesen. Deshalb schien eine kulturgeschichtliche Reise durch die Donauländer in Form eines eigenen Universitätstages nur folgerichtig.