Universitätstag im Festspielhaus Bregenz: Der Fortschritt und das Museum. Über die Zukunft und Vergangenheit
Wie immer stehen bei den Universitätstagen aktuelle Themen im Vordergrund. Der Neubau und die damit verbundene Neupositionierung des Vorarlberger Landesmuseum war Anlass für den diesjährigen Gegenstand. Museen sind als Kulturträger und Orte geistiger Bewegung den Zielsetzungen des Montagsforums sehr nahe, soll doch hier Begegnung und gleichzeitig intellektuelle Auseinandersetzung gefördert werden.
Museen sind aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken. Bekannte Häuser – vor allem wenn spektakuläre Ausstellungen locken – werden zum Ziel- und Angelpunkt von Reisen, sind der Stolz von Nationen, Regionen und Städten. Aber auch die Provinz wird musealisiert, Ort für Ort. Wie werden nun die damit verbundenen Mittel gerechtfertig: Wird hier „nur“ aufbewahrt, geforscht und ausgestellt? Oder gibt es weitergehende Gründe für den insgesamt gesehen immensen gesellschaftlichen Aufwand?
Der Universitätstag des Montagsforums versucht auf zwei Ebenen Antworten zu geben. Univ.-Prof. em. Dr. Dr. Hermann Lübbe und Univ.-Prof. Dr. Michael von Brück nähern sich dem Thema von wissenschaftlicher Seite. Der Philosoph analysiert die Rolle des Museum in unserer, sich immer schneller bewegenden Gesellschaft, der Theologe und Sprachwissenschaftler untersucht einen Bereich, der für den Mensch als Kulturwesen prägend ist.
Die zweite Ebene geht von realen Museen aus. Der Bogen reicht vom Vorarlberger Landesmuseum, das ein ganzes Bundesland zu betreuen hat, bis hin zum Kunsthistorischen Museum, das, um seinen Sammlungen gerecht zu werden, weltweit agieren muss. Das Essl Museum hat es geschafft, sich als privates Museum im internationalen Kunstbetrieb zu positionieren. Die mit diesen Institutionen verbundenen Analysen, Perspektiven und Erfolge stehen beispielhaft für eine vielfältige österreichische Museumskultur.