30. Okt. 2022, 18:30 - 19:30 Uhr

Die Kunst zu erben. Über Kontinuität in der Musik im Laufe der Zeit

In diesem Vortrag soll auch anhand von Musikbeispielen gezeigt werden, dass die Musikgeschichte von Entwicklungen in Kontinuität und Diskontinuität geprägt wurde.

Schütz erbte von Giovanni Gabrieli; Bach von Vivaldi und vielen anderen; Mozart von Bach und Händel; Mahler, Bruckner und Schönberg von Wagner; Schönberg gleichzeitig vom Wagner Antipoden Brahms, er sah sich als Synthese-Bildner von beiden; Berg erbte von Wagner, Strauss, Schreker, Mahler und Schönberg; Messiaen von Debussy und von indischer Musik; die französischen Spectralisten von Messiaen und Debussy … etc. etc.

Zu allen diesen Erbschaften trat natürlich immer ein Neues hinzu. Etliche von den Genannten waren „Zeitgenossen der Zukunft“, auf dem Erbe wurde aufgebaut, es wurde verändert, weiter geführt. Wer seine Talente im Loch eingrub (Neues Testament der Bibel) und nicht vermehrte, also nichts Neues, nichts zur Entwicklung der Kunst beitrug, wurde durch ein Verschwinden in der Bedeutungslosigkeit bestraft.

Wann ist das Erben also eine Kunst und wann nicht?