13. Nov. 2022, 18:30 - 19:30 Uhr

Schwieriges Erbe. Der europäische Kolonialismus in Afrika

Mit der europäischen Kolonialherrschaft gingen Herablassung und rassistische Attitüden und Praktiken einher. Diese hierarchische Weltsicht fand in der Ideologie von der „Zivilisierungsmission“ ihre Rechtfertigung. Obwohl der Kolonialismus seit den 1960er Jahren ideologisch weitgehend geächtet ist, hat rassistische Diskriminierung weiterhin Bestand, ebenso wie kolonial geprägte wirtschaftliche Ungleichheiten.

Prozesse der Globalisierung haben eine wichtige Rolle dabei gespielt, die verdrängte Erinnerung an die Kolonialzeit in Europa zu aktivieren, zugleich haben sie neue Abgrenzungen und Konfliktlinien gezogen und Tendenzen des Vergessens bestärkt. Doch Kontroversen über die Geschichte von Kolonialismus und Rassismus und ihre Folgen bis heute lassen sich, dies ist nicht zuletzt in den vergangenen zwei Jahren noch einmal deutlich geworden, nicht aussitzen. Nicht zuletzt die aktuellen Diskussionen um koloniale Monumente und institutionellen Rassismus zeigen, dass weltweit und zunehmend in Europa selbst viele Menschen die Auffassung vertreten, dass die mit dem Kolonialismus verbundenen Ideologien und Praktiken immer noch relevant sind und Gegenstand kritischer Auseinandersetzung sein müssen.