Die letzten Jahrzehnte gingen in Österreich, Schweiz und Deutschland mit einem stetigen Anstieg der Lebenserwartung einher. Auch wenn dieser Trend aktuell gebrochen scheint, werden immer mehr Menschen mehr als 100 Jahre alt. Ein solch hohes Alter erscheint den meisten Menschen jedoch nur bei körperlich-geistiger Unabhängigkeit erstrebenswert.  In Anbetracht des zunehmenden Pflegemangels kommt dem Erhalt der Funktionalität in der Hochaltrigkeit auch aus gesellschaftlicher Perspektive große Bedeutung zu.

Es stellt sich daher die Frage, welche Optionen auf wissenschaftlicher Basis bereits heute existieren, um eine gute Gesundheit und Fitness im hohen Alter zu sichern. Die vorhandenen Ansätze sind vielfältig und das Wissen über ihre Wirksamkeit wächst rasch. In diesem Zusammenhang sind insbesondere Lebensstilfaktoren relevant, wie die individuelle Gewichtsentwicklung, Ernährung, körperliche Aktivität, das Hören, das Sehen sowie der Schlaf. Altern ist dabei ein lebenslanger Prozess. Daher ist es nie zu früh, um auf die richtigen Weichenstellungen zu achten. Allerdings ist es auch nie zu spät, seinen Lebensstil auf den Erhalt der Funktionalität auszurichten. Es wird in absehbarer Zukunft der Eigenverantwortung unserer Mitbürger überlassen bleiben, ob wir uns als Gesellschaft dem Ziel „Fit mit 100“ nähern werden.

In der letzten Dekade wurde die wissenschaftliche Forschung zu neuen medikamentösen Ansätzen, die auf ein funktionell gutes Altern zielen, in einem nie dagewesenen Umfang intensiviert.  Bleibt die Pille gegen das Altern eine Illusion oder nähern wir uns mittlerweile durch die Hilfe von KI und anderen innovativen Methoden rasch der Verwirklichung dieses Menschheitstraums? Auch dieser Frage werden wir nachspüren. Nie zuvor war das Thema des guten Alterns ein so großes wie in der Gegenwart.