„Suche: Wahre Liebe – Biete: Nichts als Ärger“ Liebe als sentimentale Inszenierung. Ein Praxisbericht
Wir leben in einer Zeit der Selbstoptimierung, in der alles Unperfekte argwöhnisch betrachtet wird. Dabei wird die Kluft zwischen Realität und virtueller Bildbearbeitung immer größer. Das wirkt sich auf unsere sozialen Beziehungen aus, die unter der Last wechselseitiger Ansprüche oftmals arg ins Wanken geraten.
Die Liebe, als ein mit Phantasien und Wünschen überfrachtetes Projekt, hat es dabei am schwersten. Nicht selten wird sie zudem als trojanisches Pferd benutzt, wenn es gilt, beunruhigende oder hässliche Gefühle in eine gefällige Form zu kleiden. „Liebe“ ist vermutlich das am häufigsten missbrauchte Wort, wenn es in Wirklichkeit um Eigennutz und Kontrolle geht. Ist die (wahre) Liebe noch zu retten? Ein Blick in die Werkstatt der Psychoanalytikerin soll Aufschluss geben.