Modellfall Südtirol? Chancen und Grenzen einer europäischen Alpenregion
Südtirol ist wie Vorarlberg eine Scharnierregion, es liegt an den Grenzen zu Österreich und zur Schweiz und ist seit 1919 Teil Italiens. Mit rund 7400 km² Fläche ist es räumlich überschaubar, seine Bevölkerungszahl erreicht mit rund 533.000 rund ein Drittel von Wien. Südtirol ist mehrsprachig: Die deutschsprachige Mehrheit erreicht rund 62.3 % der Bevölkerung, gefolgt von Italienern (23.4 %) und der mit 4,1 % kleinsten Sprachgruppe, den Ladinern; hinzu kommen neben den offiziell erfassten Sprachgruppen rund 10 % der Bevölkerung mit migrantischer Herkunft.
Die autonome Provinz Bozen-Südtirol hat sich dank der zweiten Autonomie von 1972 beeindruckend entwickelt: der Vortrag zeichnet den Weg Südtirols vom „Armenhaus der Alpen“ um 1965 zu beeindruckender Prosperität nach und beschreibt seine Autonomie als wesentlichen Träger dieser Entwicklung. Trotz aller Vorzüge bleibt aber auch das Verhältnis zum Zentralstaat nicht unproblematisch und die Abhängigkeit von der Entwicklung Italiens bestimmend. Dem gegenüber ist Südtirol in der Europaregion Tirol gut verankert und durch transregionale Kooperation sowie europäische Verflechtungen bestimmt. Der Vortrag zeichnet Perspektiven und Probleme der jüngsten Entwicklung nach, mit Ausblicken auf denkbare Zukunftsszenarien in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.