Liebe Freundinnen und Freunde des Montagsforums,
in der Anlage zu diesem Mail finden Sie ein Foto, das habe ich am Samstag den 28. November aufgenommen. Auf dem Hochhäderich sitzend, diese herrlichen Berggipfel vor Augen und einen Gedanken im Kopf: „Wunderkammer“. Thomas Matt zeichnet für den Gedanken verantwortlich, denn am Samstag in der Früh hatte mich sein Montagsimpuls erreicht. Ich wollte den Brief eigentlich nicht lesen, weil nach dessen Lektüre der Wunsch, sofort darauf zu reagieren fast übermächtig wird. Das war am Samstag aber nicht möglich, weil Wandern angesagt war.
Aber es ging mir so wie früher an Weihnachten, also eigentlich VOR Weihnachten. Diese Spannung!!! Bekomme ich wohl das, was ich mir gewünscht hatte? Oder – im konkreten Fall – was schreibt Thomas Matt, der feinsinnige, wortgewandte Gedankenverzauberer?
Und wie früher auch (ich gestehe es freimütig), als ich ins Schlafzimmer meiner Eltern geschlichen bin, um im Kleiderschrank nachzuschauen, ob da eventuell ein Paket drin ist, dessen Ausmaße dem entspricht was ich mir gewünscht hatte (eine Puppe, die singen und sprechen konnte), wie früher auch, hab ich dann halt doch gegückselt. Und das Wort „Wunderkammer“ gelesen und verinnerlicht.
Und dann saß ich da, fast schon ganz oben auf dem Hochhäderich. Meine Mitwanderer haben den Gipfel erklommen, mir blieb eine halbe Stunde für mich und meine Gedanken.
Eine Wunderkammer war mein erstes Kinderzimmer. Wenn ich Ihnen sage, dass es nach meiner Übersiedelung ins ehemalige Zimmer meiner Brüder, die ihrerseits….. – aber das würde jetzt zu weit führen, dass es also nach meinem Auszug zum Speisekammerl wurde (bitte beachten Sie das minimierende l am Ende des Wortes), dann können Sie sich ungefähr vorstellen wie groß, nein klein es war. Quasi die Schuhschachtel meiner frühen Kindheit. Aber absolut perfekt, weil vom Tischler eingerichtet und so ausgemessen und geschreinert, dass alles drin war, was ich gebraucht habe. Das Fußende meines Bettes war so hoch, dass ich einen Hüpfgummi (Gummitwist – Sie erinnern sich?) drum herum wickeln konnte. Der wurde des Abends zu Zügeln, mein Bett zur Kutsche, meine Puppen und Kuscheltiere zu meinen Kindern, die ich retten musste. Wovor? Das änderte sich täglich. Wir hatten damals noch keinen Fernsehapparat und die Spannung, die sich die Kinder heute aus dem Fernsehprogramm oder irgendwelchen Krachbummpätsch-Videospielen ziehen, die holte ich aus den Tiefen meiner überbordenden Phantasie. Am Morgen war dann alles wieder gut. Ich öffnete die Vorhänge, die Sonne kam grad über den Pfänder, das Seil der Pfänderbahn glitzerte, der Tag konnte beginnen.
Das also dachte ich, da am Hochhäderich, in der Sonne sitzend und im nächsten Augenblick, weil ich mir des atemberaubenden Panoramas bewusst wurde, dass wir in einer veritablen Wunderkammer leben: Die Berge, die Weite, der Himmel, der See, die Sonne, die Luft, die Möglichkeit, in nur wenigen Minuten, ok – für manche in rund einer halben Stunde – einen Platz erreichen zu können, an dem man von oben herab auf dieses Nebelbett schauen und frei atmen kann, das ist im wahrsten Sinne des Wortes WUNDERbar.
Wunderbar wäre es natürlich auch, wenn wir uns bald wieder im realen MONTAGSFORUM sehen könnten, bis dahin empfehle ich Ihnen unsere Montagsforum Taschen. Mit denen tragen Sie die pure Zuversicht mit sich herum. Ein Foto sehen Sie in der 2. Anlage und bestellen können Sie die Tasche bei uns. Sie kostet € 16,- inkl. MwSt., Porto und Verpackung. Wir schicken sie Ihnen zu.
Das könnte auch ein Weihnachtsgeschenk sein, mit einem Buch drin: die Biographie von Barack Obama habe ich begonnen zu lesen und derzeit bin ich über jeden Regentropfen und jede Schneeflocke froh, denn die geben mir den Freifahrtschein weiterzulesen.
Wir hoffen auf viele Taschen-Bestellungen und wünschen Ihnen eine so gut wie mögliche Zeit. Genießen Sie was es zu genießen gibt.
Herzliche Grüße
Bettina Barnay
Buchtipp: Barack Obama: Ein verheißenes Land. Übersetzt von Sylvia Bieker, Harriet Fricke, Stephan Gebauer, Stephan Kleiner, Elke Link, Tho