Liebe Freundinnen und Freunde des Montagsforums,

Heute würden wir ja eigentlich im Kulturhaus sitzen und von Armin Thurnher erfahren, woher er weiß was stimmt. Uneigentlich aber gehen wir der Beschäftigung nach, der wir halt auch an anderen Vormittagen nachgehen. Wenn aus den hinteren Windungen unseres Kopfhauses (so nennen zwei meiner Enkel das Gehirn) der Gedanke an die Zukunft des Montagsforums auftaucht, schieben wir ihn beiseite. Es wird schon werden.

Glauben Sie mir, wir haben uns durchaus überlegt, das MoFo digital durch den Herbst zu steuern. Die Kosten dafür stünden aber in keinem Verhältnis zum Nutzen. Und: sind wir doch ehrlich, wir waren alle schon nicht glücklich mit der Idee, mit Maske an unseren Platz zu huschen, dort den Vortrag anzuhören und danach mit Maske wieder das Kulturhaus zu verlassen. Man empfiehlt uns, auf Zusammenkünfte zu verzichten und weil wir klug gewesen wären (und sind), wären wir natürlich nicht in größeren Gruppen Mittagessen gegangen, um über das eben Gehörte zu diskutieren.

Wäre…hätte….das Leben kennt keinen Konjunktiv. Wir stellen uns den Tatsachen und machen das Beste draus. Seit Donnerstagabend bekommen wir viele verständnisvolle und wohltuende Rückmeldungen von unseren Hörerinnen und Hörern. Über Ihre Unterstützung: finanzieller und emotionaler Natur sind wir glücklich und sehr dankbar. 

„Wege aus der Angst“ so hat der Hirnforscher Gerald Hüther sein jüngstes Buch genannt, ich habe es begonnen zu lesen und dann wieder weggelegt. Ich möchte derzeit nicht über Angst lesen, sondern ausschließlich Bücher zu mir nehmen, die mich glücklich machen. 

„Wo die wilden Frauen wohnen“ war und ist so eines. Die Journalistin und Autorin Anne Siegel portraitiert darin 10 äußerst interessante Isländische Frauen, von der Musikerin Björk bis zur Geothermalpionierin Hrefna Kristmannsdottir.

Abgesehen davon, dass die Geschichten dieser Frauen spannend sind (auch für Männer!), hat man bereits nach dem ersten Kapitel das Gefühl, man würde doch vielleicht ganz gerne in Island leben. Schon die Art und Weise der dortigen Aufarbeitung des Bankenskandals lässt – zumindest mich – ein bisschen neidisch werden. Da wurde schnell und gründlich aufgeräumt… Und von Corona haben sie sich nach dem Ischgl Peak auch wieder gut erholt. 

Na gut, vielleicht ist es trotzdem keine so ausgezeichnete Idee dort zu wohnen, aber Island bereisen, das wäre eine! Wir werden nicht die Zuversicht verlieren und die Sicherheit, dass wir bald wieder dürfen was derzeit nicht gut oder gar nicht möglich ist: reisen, ins Montagsforum und vieles mehr.  

Bis dahin also wieder Buchtipps, Gedanken frei Haus und wenn Sie möchten auch Rätsel. Möchten Sie? Da warte ich auf Ihre Reaktionen bevor ich Sie ungebeten fordere.

Ich harre Ihrer Antwort und grüße Sie herzlich

Bettina Barnay