02. Dez. 2019, 09.30 - 12.00

Brennpunkt: Das Feindbild Jude hat den Holocaust überlebt

HR Mag. Meinrad Pichler
Eine gegen Deutschland „verschworene Welt“

Die extreme Rechte der Zwischenkriegszeit baute ihre Propaganda weitgehend auf Verschwörungstheorien auf. Das begann mit der so genannten Dolchstoß-Legende nach dem Ersten Weltkrieg und endete mit dem angeblich „aufgezwungenen“ Krieg ab 1939. Immer waren es fremde Aggressoren, dunkle Mächte oder erfundene Gefahren, die Hitlers Deutschland angeblich bedrohten und die eigene Gewaltpolitik rechtfertigen sollten. Um solche verschwörungstheoretische Zu- und Aufrüstungen wird es in diesem Referat gehen.

Jan Rathje
Antisemitismus und Verschwörungsideologien. Der Mythos der „jüdischen Weltverschwörung“

Der Mythos der „jüdischen Weltverschwörung“ trägt seit Jahrhunderten dazu bei, einen Weltzusammenhang für seine Anhängerinnen und Anhänger herzustellen. Auch die aktuellen Verschwörungserzählungen verbergen ihren antisemitischen Kern nur dürftig hinter Codes und Chiffren.
Als „Lügenpresse“ und „Volksverräter“ Vorwürfe begegnet man ihnen auf Demonstrationen der aktuellen rechtsextremen Bewegungen, in ihren „alternativen“ Medien und den Sozialen Netzwerken. Die Anhängerinnen und Anhänger von Verschwörungsideologien und –mythen machen auf diese Weise deutlich, dass es sich bei den zugrundeliegenden Erzählungen eben nicht ausschließlich um Unterhaltung handelt, sondern ihnen der Wunsch nach der Vernichtung von Widersprüchen innewohnt.
Der Vortrag mit behandelt die strukturellen und funktionalen Parallelen zwischen Antisemitismus und Verschwörungsideologien sowie die Veränderungen des Antisemitismus nach der Shoah.

 

 

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